Abseits vom Lärm der großen Verkehrsstraßen liegt zwischen den Gemeidnen Rhede und Heede direkt an der Ems und den Borsumer Bergen das kleine Örtchen Borsum. In der ländlichen Emslandschaft eigebettet, scharren sich rund um die Dorfkirche die Bauernhäuser der 145 Einwohner.
Borsum wir erstmals in Diepenbrocks´ „Geschichte des vormaligen münsterschen Amtes Meppen“ 853 erwähnt. Als „brussina“ wurde das Dorf von den Römern bezeichnet, die auf ihren Flößen emsaufwärts den Ort passierten. Damals war die Ems der einzige Wasserweg; der Dortmund-Ems-Kanal existierte nicht.
Die Borsumer Berge, die vermutlich in der Eiszeit entstanden, waren bis 1890 unbepflanzte Dünen. Zu dieser zeit entstand vermutlich der Name „Borsum“. Dieser Begriff entstammt dem plattdeutschen „bor ringsrum“ (zu Deutsch: Hier fehlt jeglicher Baumwuchs). „Borsum“ bildet die Kurzform dieses Ausdruckes.
Durch den Gemeindevorsteher wurden nach dieser Zeit viele Bauern dazu verpflichtet, die kahlen Dünen mit Kiefern aufzuforsten. Diese sollten dem Dorf später noch von großem Nutzen sein.
Borsum war viele Jahre wie eine Insel lang nur mit einem Boot zu erreichen. Besonders in den Wintermonaten waren Überschwemmungen keine Seltenheit. Im Jahre 1922 übernahm deshalb der Borsumer Lnadwirt Engelbert Schade vertraglich einen Fährbetrieb. Einige Jahre später wurde diese Aufgabe von Wolbert Vinke weitergeführt. Auf der Fähre, die per Hand gezogen wurde, fanden ein bis zwei Pferdefuhrwerke Platz. Preis: 50 Pfennig, erbberechtigte Bauern aus Borsum fuhren kostenlos.
Der gnadenlose 2. Weltkrieg machte auch vor Borsum keinen Halt. Der Kirchturm, aber auch viele Bauernhäuser standen in Flammen oder wurden durch Granaten zerstört. Die fähre war deshalb eine lebenswichtige Verbindung zwischen Borsum und dem Festland. Nahrungsmittel, Verwundete und Kriegsmaterial wurden transportiert. Anfang April war dies jedoch vorbei.: Das Boot brahcte die letzten Soldaten von Borsum in Sicherheit. Dann wurde die Fähre versenkt, um gegnerisches Übersetzen zu verhindern. Die schon erwähnten Kiefern der Borsumer Berge boten nach dem Krieg eine große Hilfe. Sie ermöglichten den Aufbau der zerstörten Bauernhöfe und der Schule.
Heute gibt es in Borsum, das 1972 in die Einheitsgemeinde Rhede aufgenommen wurde, keine eigene Schule mehr. Diese, in der in einem Raum alle 8 Klassen unterrichtet wurde, wurde 1966 geschlossen.
Borsum ist heute das Ziel vieler Touristen. Letztes bedeutende Ereignisse waren die Errichtung des Windparks Borsum/Neurhede im Jahr 2001 und das Erdbeerfest 2009, welches bei bestem Wetter sehr gut besucht war.